Was sollten Verbraucher zum Thema “grüner Strom” wissen

Gioia / September 23 2015

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Das sollte man wissen, wenn auf Ökostrom umgestellt werden soll

Rund sechs Millionen private Haushalte in Deutschland inklusive der Gewerbetreibenden beziehen Ökostrom. Doch leider hält nicht jeder Tarif auch das, was er verspricht. Denn nur wer Ökostrom aus einer zertifizierten Quelle bezieht, setzt auch ein Zeichen für eine Energiewende mit Strom aus erneuerbaren Quellen und aus weniger nuklearen und fossilen Energieträgern. Was sollten Verbraucher zum Thema Ökostrom wissen?

Welche Förderung gibt es in Deutschland für Strom aus erneuerbaren Quellen?

Empfehlenswerte Tarife für Ökostrom zeichnen sich dadurch aus, dass der Versorger auch in eine Solar- oder Windkraftanlage investiert, die sonst nicht gebaut werden würde. Der Ökostromanbieter LichtBlick liefert Ökostrom, welcher zu 100 % aus erneuerbaren Quellen besteht – dabei macht den Großteil die Wasserkraft aus.

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Es gibt in Deutschland zwei verschiedene Mittel, den Ausbau von Strom aus erneuerbaren Energien zu fördern und voranzubringen:

  1. die gesetzliche Förderung durch das sogenannte Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG
  2. die Wahl eines Ökostromtarifs der Verbraucher

Den größten Erfolg bringt dabei das EEG, welches die Betreiber von Biomasse-, Wind-, Geothermie- und Photovoltaikanlagen unterstützt. Das EEG vergütet diesen Strom zu einem festen Tarif.

Strom aus regenerativen Quellen ist nicht von konventionell erzeugter Energie zu unterscheiden, wenn er einmal ins Stromnetz eingespeist ist. Daher wird er auch an der Börse als Graustrom bezeichnet. Bereits über das EEG geförderter Strom darf nicht wieder als Ökostrom verkauft werden. Das liegt daran, dass Betreiber von Anlagen zur Erzeugung von erneuerbaren Energien bereits gefördert wurden. Ein Doppelvermarktungsverbot verhindert so, dass der gleiche Strom zweimal als grüner Strom gehandelt werden kann.

Der meiste grüne Strom kommt aus dem Ausland

Das EEG bedeutet auch, dass Stromversorger ihren vertriebenen Ökostrom zum Großteil aus dem Ausland beziehen. Möglich macht das die Tatsache, dass in Europa die Nachfrage nach grünem Strom geringer ist als die verfügbare Menge. Außerdem sind dort die Fördersysteme nicht wie in Deutschland vorhanden. Wer sich somit als deutscher Stromkunde für einen Ökostromtarif entscheidet, fördert damit überwiegend den Ausbau von ausländischen erneuerbaren Energien.

Die Energiewende treibt überwiegend den Ausbau von Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Quellen voran, doch der Verkauf von Strom aus bereits vorhandenen Windkraftanlagen bringt keinen zusätzlichen Nutzen für die Umwelt. Allerdings haben es Versorger bei der Vermarktung von Ökostrom leicht, denn der Begriff „Ökostrom“ ist nicht gesetzlich geschützt oder genau definiert. Daher helfen momentan ausschließlich Gütesiegel dem Verbraucher dabei, zu erkennen, ob der Tarif tatsächlich einen Nutzen für die Umwelt mit sich bringt oder ob ihm lediglich ein grünes Aussehen verpasst wurde.

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Label-Wirrwarr: So behalten Verbraucher den Überblick

In Deutschland existiert eine Vielzahl an Labeln für Ökostrom. Doch nur wenigen liegen tatsächlich auch fundierte Prüfungskriterien zugrunde. Nach Aussage der Verbraucherzentrale erfüllen derzeit lediglich folgende Labels auch strenge Anforderungen, leisten einen Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energie und attestieren grünen Strom:

  • das ok-power Siegel
  • das Grüner-Strom-Label
  • EcoTopTen des Freiburger Öko-Instituts

Herkunftsnachweis ist kein Siegel für Ökostrom

 

Von den zuvor genannten Siegeln ist der Herkunftsnachweis (HKN) zu unterscheiden. Die an der Strombörse gehandelten Nachweise dokumentieren lediglich, dass Strom aus erneuerbaren Energien ins Stromnetz eingespeist wurde. Dies garantiert, dass Ökostrom nicht einfach mehrfach verkauft werden kann. Außerdem enthält ein HKN noch weitere Informationen, wie zum Beispiel das Alter sowie den Standort der Anlage und die Art und Weise der Stromproduktion.

Hierbei werden allerdings keinerlei Ansprüche an die Anlage und an die Erzeugungsart gestellt. Doch genau diese Dinge sind bei den Ökostrom-Labels wichtig, denn sie berücksichtigen ausschließlich Anlagen, die jünger als sechs Jahre sind. Die Nachweise werden vom Umweltbundesamt verwaltet, erstellt und entwertet.

Tipp: Ein guter Ökostrom-Tarif sollte zugunsten der Natur auch immer in Verbindung mit einer Senkung des Stromverbrauchs einhergehen. Auf unseren Seiten finden Wechselwillige diverse Stromspartipps.

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