Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Taufe

Auch im Zuge der Säkularisierungsprozesse innerhalb der Gesellschaft, spielen christliche Werte immer noch eine Rolle und die Taufe ist bis heute ein beliebtes Ritual bei den Eltern. Es ergeben sich diesbezüglich viele Fragen hinsichtlich einer Taufe und den Ablauf. Was ist das richtige Taufgeschenk für Mädchen und Jungen? Welche Rolle spielt die Religionszugehörigkeit der Eltern? Diese und viele weitere Fragen sollen im nachfolgenden Ratgeber erörtert und beantwortet werden, um die wesentlichen Kernpunkte einer Taufe zu kennen und zu verstehen.

Welche Rolle spiel die Religiosität und Konfession der Eltern?

Heutzutage ist die Religionszugehörigkeit der Eltern von sekundärer Relevanz, sodass auch Eltern, die keiner Kirchengemeinde angehören, ohne Weiteres ihr Kind taufen lassen können. Es ist lediglich mit leichten Einschränkungen oder Probleme zu rechnen, wobei diesbezüglich keine allgemein gültige Aussage getroffen werden kann, weil die Vorgehensweise je nach Kirche und Bundesland variieren kann. So kann beispielsweise ein katholischer Pfarrer die Taufe verschieben, um die Gründe des Kirchenaustritts zu reflektieren, ist jedoch letztlich dazu verpflichtet die Taufe durchzuführen.

Wie hoch sind die Kosten für eine Taufe?

In den Kirchengemeinden gilt der biblische Grundsatz: “Umsonst habt ihr empfangen, umsonst sollt ihr geben.” Deshalb ist auch die Taufe kostenlos und mit keinen zusätzlichen Kosten für die Eltern verbunden. Lediglich Sonderwünsche, wie zum Beispiel schnittfrische Blumen und andere Verzierungen, sind mit Zusatzkosten verbunden. Es bleibt letztlich den Eltern überlassen, inwieweit die zeremoniellen Abläufe weiter ausgeschmückt werden sollen, um dem Tauftag mehr gestalterischen Ausdruck zu verleihen.

Wer kann Taufpate werden? Welche Pflichten hat dieser?

In der evangelischen Kirche kann jeder Christ ab einen Alter von 14 Taufpate werden. Der Taufpate darf somit nicht aus der Kirche ausgetreten sein, unabhängig davon ob in der katholischen oder evangelischen Kirche. Bei einer katholischen Taufe ist es verpflichtend, dass ein Taufpate katholisch ist und mindestens im Alter von 16 ist. Ein weiterer Taufzeuge darf hingegen evangelisch sein. Doch welche Pflichten und welche Funktion hat ein Taufpate?

Ein Taufzeuge soll dem getauften Kind im späteren Verlauf des Lebens Hilfestellung sein im Glaubensleben. Auch in anderen Lebensfragen kann ein Taufpate Stütze sein. Somit ist die Pflicht des Paten das Kind in Glaubensfragen aufzuklären, damit es im Glauben wachsen und sich entwickeln kann. Auch Taufgeschenke können diesbezüglich helfen, wie zum Beispiel das Schenken einer Kinderbibel, wobei Taufgeschenke nicht zwangsläufig eine religiöse Intension haben müssen.

Wann soll das Kind getauft werden?

Diese Frage steht in starker Abhängigkeit zu den Eltern, bzw. von den Überzeugungen und Glaubenssätzen der Eltern. Im Normalfall werden Neugeborenen zwischen dem dritten und achten Monat getauft. Einige Eltern bevorzugen die Taufe im Kindesalter, damit die Zeremonie von den Kindern bewusster wahrgenommen wird, eventuell werden eigene Entscheidungen des Kindes berücksichtigt. Im Regelfall findet somit eine Taufe im Säuglingsalter statt, kann jedoch verschoben werden auf das Kindesalter bis hin Erwachsenenalter.

Was ist eine Nottaufe?

Die Nottaufe wird vollzogen, wenn ein Kind droht zu sterben und kann sowohl vor der Geburt erfolgen als auch nach der Geburt. Im Kirchenrecht kann jeder Christ und sogar Nichtchrist im Notfall eine Taufe vollziehen. Dies geschieht unter Verwendung von Wasser und der trinitarischen Formel: “Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes”. Hintergrund der Nottaufe ist die Lehre der Kirche, dass ungetaufte Neugeborene, die drohen zu versterben, nicht zur Anschauung Gottes kommen. Infolgedessen mussten Hebammen die Taufformel beherrschen, um eine Nottaufe durchzuführen, wenn das Leben des Kindes in Gefahr war.