Vier Schritte für mehr Sicherheit im Kinderzimmer
Ein wichtiger Teil der Einrichtung eines jeden Kinderzimmers ist der Sicherheitsaspekt. Es hilft nichts, nur auf optische Details und eine möglichst ausgefallene Einrichtung zu achten, wenn hierdurch der Blick für die Unversehrtheit des eigenen Kindes verloren geht. Eltern, die ihrem Kind ein schönes und zeitgleich kindgerechtes Reich erschaffen wollen, sollten dabei schrittweise vorgehen und sich von kleinen bis hin zu großen Dingen vorarbeiten.
Die folgende Anleitung soll Eltern dabei helfen, ein bereits eingerichtetes Kinderzimmer auf Sicherheitslücken zu untersuchen und diese anschließend zu beseitigen. Es ist wichtig, dass jeder Schritt mit großer Sorgfalt durchgeführt wird, weswegen im besten Fall beide Elternteile gemeinsam daran arbeiten sollten.
Schritt 1: Schutz vor Stromschlägen
Zunächst sollten Eltern das Kinderzimmer systematisch nach Steckdosen und anderen gefährlichen Elektrizitätsquellen absuchen. In der Regel finden sich in einem Kinderzimmer keine offenen Löcher mit ungesicherten Leitungen. Ist dies jedoch der Fall, so sollten diese Stellen zunächst mit einem festsitzenden Deckel verschlossen werden. Um Steckdosen abzusichern, ist die Nutzung spezieller Einlegeplättchen empfehlenswert, die es in jedem Bau- oder auch Drogeriemarkt zu kaufen gibt. Diese Plättchen werden in alle Steckdosen eingesetzt und können von Kinderhänden nicht wieder herausgenommen werden. Sie verschließen die Öffnungen der Steckdose, sodass keine Gegenstände hineingesteckt werden können.
Mehrfachsteckdosen sollten nach Möglichkeit nicht im Kinderzimmer vorhanden sein
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Nicht vergessen sollten Eltern beim Inspizieren des Kinderzimmers nach gefährlichen Stromquellen auch Mehrfachsteckdosen. Liegt beispielsweise eine Mehrfachsteckdose unter dem Bett, kann diese eine große Gefahr darstellen. Jeder einzelne Steckplatz sollte daher ebenfalls abgesichert werden. Auch empfiehlt es sich, eine Mehrfachsteckdose nicht auf den Boden zu legen, da bei einem Missgeschick Wasser aus dem Becher auf dem Nachttisch hineinfließen könnte. Besser ist es, eine solche Steckdose mit starkem Klebeband an der Wand zu befestigen. Im besten Fall entfernen Eltern bei der Absicherung des Kinderzimmers alle Mehrfachsteckdosen vollständig.
Schritt 2: Sichere Grenzen setzen
Im nächsten Schritt gilt es, das Kinderzimmer als geschlossenen und gesicherten Bereich zu gestalten. Hierbei können Türgitter helfen, falls das Kind noch recht klein ist. Ein solches Schutzgitter wird dann im Rahmen der Kinderzimmertür angebracht und kann im Bedarfsfall geschlossen werden. So ist es dem Kind nicht mehr möglich, das Haus auf eigene Faust zu entdecken und sich an gefährlichen Stellen zu verletzen. Der Vorteil an einem Türgitter ist auch, dass die Zimmertür offen bleiben kann und Eltern ihr Kind immer im Blick haben. Bei geschlossener Tür besteht oft Unsicherheit, was das Kind gerade tut. Zusätzlich sollte der Schlüssel der Zimmertür abgezogen werden, damit sich Kinder nicht versehentlich einschließen können.
Zimmerschlüssel sollten Eltern sicher verwahren
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Eine weitere Grenze, die in jedem Kinderzimmer gesichert werden muss, sind die Fenster. Flinke Kinderfinger haben den Mechanismus eines Fensters schnell erkannt und die Gefahr eines Sturzes aus dem Fenster ist groß. Bei der Durchführung dieses Schrittes sollten Eltern daher Sicherungen an den Fenstern anbringen. Dies kann kostensparend in Form von Riegeln geschehen, die zwischen Fensterflügel und -rahmen angebracht werden. Wichtig ist es auch, diese Riegel in möglichst großer Höhe anzubringen, denn so können Kinder sie nicht erreichen.
Schritt 3: Der Austausch unsicherer Möbelstücke
Selbstverständlich spielen die Möbel im Kinderzimmer eine besonders wichtige Rolle für die Kindersicherheit. Im folgenden Schritt gehen Eltern den gesamten Raum ab und untersuchen alle Möbelstücke auf ihre Sicherheit. Scharfe Kanten, splitterndes Holz oder auch Stellen, an denen Kinder stürzen oder sich einklemmen könnten, sollten dabei notiert werden. Laut Kinder.de sind auch zu geringe Abstände zwischen den Streben des Kinderbettes ein Verletzungsrisiko. Jedes Möbelstück, bei dem ein solches Gefahrenpotenzial entdeckt wird, wird nun aus dem Kinderzimmer entfernt. Oft bleibt nach einer solchen Inspektion nicht mehr viel übrig, wenn nicht zuvor bereits auf eine hohe Sicherheit geachtet wurde.
Abgerundete Ecken und splitterfreies Holz sich bei Kindermöbeln wichtig
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Im zweiten Teil dieses Schrittes werden neue Möbel für das Kinderzimmer gesucht und gekauft. Hierbei sollten Eltern auf schadstoffarme Materialien, abgerundete Ecken und eine kinderfreundliche Gestaltung achten. Oft sind hochwertige Kindermöbel recht teuer, weswegen gerade dieser Schritt das Budget durchaus belasten kann. Wer sich jedoch Zeit nimmt und aus aktuellen Angeboten nur die wirklichen Schnäppchen herausfiltern kann, muss weniger tief in die Tasche greifen. Clevermoebelkaufen.de bietet hierzu einen Ratgeber, der beim kostensparenden Möbelkauf helfen soll.
Schritt 4: Weitere Gefahrenstellen identifizieren
Zum Ende des Projektes sollten auch die restlichen Stellen gefunden werden, an denen sich Kinder verletzen könnten. Vorhänge, die bis auf den Boden reichen, stellen beispielsweise ein großes Risiko für eine Strangulation dar, falls sich das Kind darin verfängt. Eltern sollten sie am besten gegen kinderfreundlich bedrucke Rollos austauschen. Gleiches gilt für schlecht gesicherte Betthimmel. Sie sollten nicht so befestigt werden, dass das Kind sich in den langen Stoffbahnen verfangen kann.
Befinden sich im Zimmer Wandvorsprünge oder Ecken, an denen sich das Kind stoßen könnte, lohnt sich die Investition in weiche Schoner, die leicht zu montieren sind. An Türen und Schubladen von Schränken gehören außerdem Sicherungen, sodass sich das Kind nicht die Finger klemmt.
Fazit: Ein Projekt mit Sinn
Die rundum solide Absicherung des Kinderzimmers ist ein besonders wichtiger Schritt. Welche Gefahrenstellen sich im Kinderzimmer befinden, kann nur individuell entdeckt werden. So sind manche Kinderzimmer eher sicher, während in anderen mehr Handlungsbedarf besteht. Selbstverständlich hängt der Grad der Sicherheit auch vom Alter des Kindes ab.
Keinesfalls jedoch ist es unmöglich, ein Kinderzimmer trotz aller Sicherheitsmaßnahmen kinderfreundlich und fröhlich einzurichten. Sogar abenteuerliche Möbel für Kinder erfüllen häufig hohe Sicherheitsansprüche. Nicht vergessen sollten Eltern dabei jedoch, dass auch der Rest des Hauses auf die Bedürfnisse von Kindern abgestimmt werden sollte. Eine ausführliche Anleitung mit weiteren Tipps rund um die Kindersicherheit finden Eltern bei Familie.de.